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1. Für die Oberstufe - S. 81

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vii. Aus der pommerschen Geschichte. 81 plünderte es regelrecht aus, da die französischen Soldaten auf kosten Pommerns oerpflegt werden mutzten. Daneben verstanden es aber auch die höheren französischen Offiziere meisterhaft, sich durch erzwungene „Geschenke" zu be- reichern. Kolberg hatte das schimpfliche Beispiel Stettins nicht nachgeahmt, sondern leistete den Feinden erfolgreichen Widerstand (siehe Teil I, S. 100). Weniger Glück hatte Stralsund, das nach nutzloser Verteidigung von den Schweden mit ihrem König im August 1807 geräumt wurde, worauf die Zranzosen einrückten. Bald hatten sie auch Rügen besetzt und waren damit in den Besitz von ganz Neu- Vorpommern gelangt, hier schaltete nun Napoleon vollständig als Herr, verschenkte zahlreiche Staats- domänen an seine Offiziere und sog das Land völlig aus. va er wegen des Krieges in Spanien seine Truppen in vor- pommern verringern mußte, ließ er die Stralsunder Zestungs- werke schleifen. Nach dem Tilsiter Krieden blieben fran- zösische Heeresabteilungen noch bis Ende des Jahres 1808 in Pommern, bis die höhe der Kriegskontribution festgesetzt war. Stettin behielt aber eine französische Lesatzung, die von der Bürgerschaft und dem Lande unterhalten werden mußte, so daß der Wohlstand der Stadt ganz zerstört wurde. Dazukam, daß vertragsmäßig den Zran- zosen eine Militärstraße durch Pommern nach vanzig zustand, die sehr stark benutzt wurde. Die durchmarschierenden Trup- pen fielen gleichfalls dem Lande zur Last. Über 25 Millionen Taler hat die zweijährige Besetzung Pommerns ihren Einwohnern gekostet, die dadurch ihrem wirtschaftlichen Untergang nahe gebracht wurden. Oer Handel war durch die Kontinentalsperre fast ganz vernichtet. Wohl brachten englische Schiffe nach wie vor Maren, aber sie nahmen keine mit zurück. Oie englischen Kolonial- und Ntanufakturwaren wurden in Nügenwalde und Kolberg ausgeschifft, weil hier keine französische Kontrolle war. Dann brachten große Züge von Zrachtfuhrwerken die Waren ins Binnenland, ohne Alt-Oamm und Stettin zu berühren. So verdienten immerhin einzelne Kaufleute in den See- Häfen reichlich- aber sonst sah es traurig aus. Die mit nicht ausreichenden Mtteln unternommene Erhebung Schills gegen die Zranzosen führte seinen Untergang in Stralsund herbei (Zi. Ulai 1809) waterstraat, Heimatkunde von Pommern Ii. 6 flbb. 56. Ernst Moritz Arndt. (1769—1860.)

2. Von der Restauration zur Reichsgründung - S. 129

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Bismarck: Eigenhändiges Memoire, betr. Preußens Politik. 129 Ungarn abhelfen, ohne daß dadurch die österreichischen Iftatrikuiarbeiträge8, wie bei dem Gesamteintritte, auf das Dreifache erhöht werden. Schon langst wird es von Wien aus mit (Erfolg gelehrt, daß die Pflicht, Österreichs Besitzungen außerhalb des Bundes zu schützen, durch die deutschen Interessen geboten und ein indirekter Husfluß der Bunbesverträge sei. Durch diese Theorie wächst den übrigen Bundesgliedern eine große (Erweiterung ihrer verbinblich-Keiten ohne äquivalent9 und ohne Lasten für Österreich zu. Bis zum orientalischen Kriege hatte das wiener Kabinett auf biesem Wege, unter geschickter Benutzung der (Erinnerung der Fürsten an die preußisch=gothaische Politik 10, große Fortschritte gemacht, und es gehörte die Ungeschicklichkeit des Grafen Buol dazu, um währenb des orientalischen Krieges das uns abgewonnene Terrain großenteils tvieber einzubüßen ; aber nicht wir haben es toieber gewonnen, sonbern die Bamberger Staaten 11 finben in Frankreich den schließ» lichen Stützpunkt der unabhängigen und fchiebsrichterlichen Stellung, welche sie in den Rivalitäten der beutfchen Großmächte annehmen konnten. Durch biefe Gefahr läßt sich das Wiener Kabinett auf seinem Wege nicht beirren und bekämpft neuerbings mit (Erfolg den preußischen (Einfluß in dem uns so nahe oerwanbten Boben. Wenn wir im Jahre 1842 uns bereit erklärt hätten, Österreich den künftigen Besitz der vom Bunbe zu erbauenben Festung Rastatt in Aussicht zu stellen, so ist wohl kaum zweifelhaft, daß es uns Konzessionen 12, sei es in Mainz ober anberweit, bafür gemacht hätte. Aber es rechnet bar auf, daß wir Iebiglich aus bunbesfreunblicher Gefälligkeit ihm seine Position uns gegenüber verbessern und würde uns auch keinen Dank schulbig zu sein glauben, wenn wir gratis Garantien für seine außerbeutschen Länber übernehmen, sonbern biefe als fchulbige Bunbesgenossenpflicht entgegennehmen, auch nicht anstehen, sie zu tenbenziöser Mitteilung an Frankreich zu benutzen. (Es hat uns in allen Gebieten Maurer, (Huellensammlung. Ii. 9

3. Von der Restauration zur Reichsgründung - S. 130

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
130 Ii. Dort der Revolution zur Neichsgründung. der Politik am empfindlichsten bekämpft während der Dauer unseres Garantievertrages über Italien und des späteren Kprilbündnisses 13; es wird uns auch ferner bekämpfen, denn es ist kein willkürliches Gelüst, sondern die natürliche Lebensbedingung des heutigen Österreich, Preußen nicht stärker werden zu lassen, sondern seine Macht zu mindern, wenn es angeht. Der hauptsächlichste und stärkste unter unseren Genossen im Deutschen Bund hat eine politische Bahn eingeschlagen, die ihn zum notwendigen Gegner unserer Interessen macht und selbst in Fällen der äußersten gemeinsamen Not schwerlich eine ehrliche und nachhaltige Jjilfe von ihm erwarten läßt, von einem wichtigen Teile der übrigen steht die Leistung der Bundespflicht im Kriegsfalle nicht zu erwarten, und im Frieden haben wir keineswegs den Einfluß auf die Gesamtheit, die mit unseren Bundespflichten im Verhältnis stände und uns für unsere eigene Gebundenheit entschädigen könnte. U)ir können deshalb nicht mehr, wie vor 1848, den hauptsächlichen oder gar ausschließlichen Stützpunkt unserer auswärtigen Politik in den durch die Bundesverträge bedingten Verhältnissen nehmen. Die Stütze ist morsch, und wir fallen unzweifelhaft, wenn wir unsere Anlehnung an sie allein nehmen. Wenn von unseren alten Bündnissen in der veränderten Konstellation 14 der Politik nicht mehr zu erwarten ist, daß sie ihren Zweck erfüllen, so können wir (Einfluß und Sicherheit nur dadurch wiedergewinnen, daß wir neue anbahnen oder die alten regenerieren15, falls es möglich ist, sie zu erhalten. Die nordische Allianz von vor 1848 werden wir nicht einfach wiederherstellen können. Rußland, Österreich und Frankreich sind andere geworden, als sie damals waren. Österreich hat der erhaltenden Politik entsagt und will nach drei Richtungen hin, besonders aber in Deutschland und im Grient wachsen, Rußland fühlt nicht mehr den Beruf, der

4. Von der Restauration zur Reichsgründung - S. 131

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Bismarck: Eigenhändiges Memoire, betr. Preußens Politik. 131 französischen Revolution oder überhaupt aufständischen Bewegungen außerhalb seiner Grenzen entgegenzutreten, und sieht das gegenwärtige Regime in Frankreich ohne Abneigung. Frankreich selbst aber ist stärker nach außen geworden, als es unter £ouis Philipp war. (Es ist unter diesen Umständen ein Gebot der Selbsterhaltung, nicht des Ehrgeizes, daß wir uns nach einem gesicherten Defensivsysteme für die Zukunft umsehen, und die Verbindungen, welche wir in diesem Sinne anknüpfen, brauchen nicht von einer Verschwörung gegen andere zu handeln, sondern können• einen wesentlich erhaltenden Charakter haben. Der Einfluß einer Macht im Frieden hängt in letzter 3nstanz von der Kraft ab, welche sie im Krieg entwickeln, und von den Bündnissen, mit welchen sie in den Krieg eintreten kann. Für uns aber ganz besonders ist die Gewinnung von Einfluß in Deutschland gegenwärtig allein durch den Glauben der Bundesstaaten an die Möglichkeit, Wahrscheinlichkeit oder Sicherheit bedingt, mit welcher Preußen im Kriegsfälle auf auswärtige Bündnisse rechnen kann. Die Bundesakte allein gewährt uns keine Mittel, und Österreich leiht uns keinen Beistand, um unsere Bedeutung im Bunde über das Niveau von 1ln Stimmanteil im engeren Hat zu erheben. Nur außerhalb Deutschlands bieten sich uns die Mittel, unsere Stellung im Interesse Deutschlands selbst zu konsolidieren 16. Der Kaiser Napoleon hat kein verlangen danach, das Bündnis mit England abzubrechen. Ein Krieg mit England hat durchaus nichts Einladendes für ihn, er bietet wenig Aussicht auf Vorteil, dagegen die Sicherheit erschöpfender Dpfer, und ist für den Kaiser ein Spiel um die Existenz; nach seiner Auffassung ist ihm aber eine feindselige Stellung Englands gegen ihn ohne Kriegserklärung noch gefährlicher als der Krieg selbst, und er würde deshalb, sobald unfreundliche Beziehungen zwischen beiden eintreten, bald über dieselben weg zum Kriege gelangen wollen, um die Franzosen

5. Von der Restauration zur Reichsgründung - S. 132

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
132 Ii. Don der Revolution zur Reichsgründung. in ihrer nationalen Ehre gegen den Feind zu kompromittieren. In der Vorhersicht dieser Entwicklung sucht er daher mit großer Aufmerksamkeit jeder Erkältung der Intimität vorzubeugen. Letztere wird natürlich durch jede Annäherung Frankreichs an Rußland beeinträchtigt, und soweit Rußland auch die strme offen halten mag, wird der Kaiser Napoleon sich doch schwerlich hineinwerfen, so lange sich England so verhält, daß den Franzosen das Bündnis mit ihm erträglich bleibt. Die Politik einer englischen Regierung ist aber unberechenbar und nicht selten von inneren Einwirkungen abhängig, die sich den Kombinationen staats-männischer Vernunft gänzlich entziehen. Die Vorsicht gebietet daher Frankreich, sich das russische Bündnis offen zu halten, ohne durch auffällige Bemühungen deshalb sich (England ohne Not zu entfremden. Der sicherste Mittelweg hierzu ist die Kultivierung der Beziehungen Frankreichs zu Preußen. Frankreich könnte es mit Österreich oder mit den Rheinbundstaaten halten. Beide könnte es ohne Schwierigkeit gewinnen, aber einem Bündnis mit Österreich stehen französische Interessen entgegen, ein solches mit den Ttlittelftaatcn müßte Preußen zum Gegner Frankreichs machen, und Preußen ist das kräftigere und zukunftsreiche Clement in Deutschland. Die Freundschaft Preußens stellt für Frankreich erhebliche Vorteile in Aussicht. Dieselbe gewährt ihm eine außerenglische, kontinentale Anlehnung und hat als solche die Wirkung, daß sie die englische Politik rücksichtsvoller gegen Frankreich und weniger leichtfertig in betreff eines Bruches mit letzterem macht; sie hat dabei nicht das herausfordernde für England wie die russische Verbindung; sie bildet außerdem ein Verbindungsglied, um für Frankreich die Chance des russischen Bündnisses auf den Fall der Not offen und die Bedingungen desselben mehr in der Hand zu behalten. Sie überhebt Frankreich der Notwendigkeit oder Versuchung, das russische Bündnis frühzeitig und vielleicht voreilig sicherzustellen und

6. Von der Restauration zur Reichsgründung - S. 142

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
142 Ii Von der Revolution zur Neichsgründung. Kontingente wurden für den Kriegsfall zwar als Zuwachs in Betracht gezogen, aber die Mängel ihrer Organisation, die Möglichkeit des Abfalls der einzelnen bei unglücklicher Kriegsführung fielen neben den massenhaften Streitlüsten der drei großen Militärmächte der heiligen Allianz nicht entscheidend ins Gewicht. In der Anlehnung des Bundes an die drei östlichen Mächte fand Deutschland Bürgschaften des Friedens und der Sicherheit, über welche manche drückende Folgen der Zerrissenheit feines Gebietes vergessen werden konnten. Nachdem diese Bürgschaften mit der Auflösung der heiligen Allianz geschwunden sind, machen sich der Bevölkerung in verstärktem Maße alle die Übelstände fühlbar, welche aus der unnatürlichen Mannigfaltigkeit der Landesgrenzen im Innern Deutschlands hervorgehen und verstärkt werden durch die in früheren Zeiten unbekannte höhe, auf welche das Souveränitätsbewußtsein der (Einzelstaaten sich heutzutage gesteigert hat. 3n den kleineren Staaten ist das demütigende Gefühl des Mangels an Würde und Sicherheit nach außen und die Empfindung des Druckes vorherrschend, welchen die Beschränktheit der politischen Lebenskreise auf die Strebsameren und Befähigteren ihrer Angehörigen ausübt. Das preußische Volk dagegen fühlt die Ungerechtigkeit, welche darin liegt, daß Preußen, nachdem Österreichs innere Zustände die Bereitschaft des kaiserlichen Bundeskontingentes 1 für die Stunde der Gefahr als sehr zweifelhaft erscheinen lassen, mit den Kräften von 18 Millionen unter höchster Anspannung aller Kräfte für die Verteidigung des Gebietes von mehr als 40 Millionen der Hauptsache nach einstehen soll, daß es dabei in seiner Gesamtheit kein stärkeres Recht am Bunde hat als die kleinen Nachbarstaaten, die es schützt, durch die es aber im Frieden seine materielle Entwicklung beschränkt, seinen Verkehr eingeengt sieht, und von denen es im Kriege, sobald er unglücklich verliefe, verlassen werden würde. In der gesamten deutschen Bevölkerung nährt und

7. Von der Restauration zur Reichsgründung - S. 48

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
48 I. von der Restauration zur Revolution. mächtigsten zur See; mit der Freiheit hört ihre Seemacht auf, und wieviel auch die (Beschichte von den Landsiegen der Könige von Mazedonien zu erzählen weiß, sie schweigt von ihren Siegen zur See. Wann sind die Römer feemächtig, und wann hört man nichts mehr von ihren Flotten? wann gibt Italien Gesetze auf dem Mittelmeer, und seit wann ist die eigene Küstenfahrt der Italiener in die Hände der Fremden geraten ? Über die spanischen Flotten hatte die Inquisition längst das Todesurteil gesprochen, ehe es von den Flotten Englands und Hollands vollzogen ward. Mit dem Hufkommen der kaufmännischen Oligarchien13 in den Hansestädten nehmen Macht und Unternehmungsgeist Abschied von der Hanse, von den spanischen Niederlanden erringen nur die seefahrenden ihre Freiheit, die der Inquisition unterworfenen müssen sich sogar ihre Flüsse sperren lassen. Die englische Flotte, Siegerin im Kanal über die holländische, nahm nun Besitz von der Seeherrschaft, die der Geist der Freiheit ihr längst zuerkannt hatte, und doch hat Holland noch einen großen Teil seiner Navigation14 bis auf unsere Tage erhalten, während die der Spanier und Portugiesen fast vernichtet ist. vergeblich sind die Bestrebungen einzelner großer Administratoren unter den despotischen Königen Frankreichs, eine Flotte zu schaffen, sie geht immer wieder zugrunde. Wie aber sehen wir in unseren Tagen die französische Schiffahrt und Seemacht erstarken ? Kaum ist die Unabhängigkeit der vereinigten Staaten von Amerika geboren, und schon kämpfen sie mit Ruhm gegen die Riesenflotten der Mutternation. Wie aber steht es mit der Schiffahrt von Mittel- und Südamerika ? Solange nicht ihre Flaggen in allen Meeren wehen, ist auf die Wirksamkeit ihrer republikanischen Formen wenig zu halten. Die Schiffahrt ist aber nur ein Teil der industriellen Kraft der Nation, ein Teil, der nur gedeihen und zu großer Bedeutung erwachsen kann im ganzen und durch das

8. Von der Restauration zur Reichsgründung - S. 123

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Bismarck: Eigenhändiges Memoire, betr. Preußens Politik. 123 Den Besitzenden insbesondere und alten, welche in dem Drange der Zeit das Gespenst erblicken, welches das Bestehen der Gesellschaft überhaupt, alle Kultur und Zivilisation gefährdet, kann man es nicht eindringlich genug zurufen: daß sie dasselbe niemals auf die Dauer durch rohe Gewalt zu bannen vermögen. Hur wenn sie aus allen Kräften und mit allen ihren Mitteln dazu mitwirken, daß ein Ausweg aus dem Labyrinth angebahnet werde, kann die Katastrophe, welche sie so sehr erschreckt, vielleicht vermieden werden. Die Gesellschaft, die Zivilisation — das möge doch jeder beherzigen! — sind nur solange gefährdet, als die Mehrzahl der Menschen von ihren Segnungen ausgeschlossen wird. Dagegen überwinden sie alle ihre Gegner, sobald sie sich denselben mitteilen. * Bismarck: 9. Eigenhändiges Memoire, betr. die allgemeine Politik Preußens. (poschinger: Preußen im Bundestage Bd. Iv, Leipzig 1884.) Wesen und Bedeutung der Allianz der drei östlichen Großmächte. Auflösung der heiligen Allianz. Konsequenzen für den Fall eines Krieges Deutschlands mit Frankreich. Befürchtungen der deutschen Fürsten im Falle eines Krieges Frankreichs mit dem geeinten Preußen und Österreich. Mangel des Vertrauens der Mittelstaaten in Österreichs Politik. Gesteigertes Souveränitätsgefühl derselben, vorteile direkter Verhandlungen der süddeutschen Staaten mit Frankreich. Auflösung des Bundes für den Fall eines Krieges Deutschlands gegen Rußland und Frankreich. Tdert des deutschen Bundes für Preußen in Friedenszeiten. Ziele der österreichischen Politik in Deutschland. Scheitern seiner Pläne während des (Drientkrieges. Bekämpfung des preußischen Einflusses in Baden. Rastatter Besatzungsfrage. Bundesverträge als morscher Stützpunkt für Preußens auswärtige Politik. Notwendigkeit der

9. Von der Restauration zur Reichsgründung - S. 124

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
124 Ii- von der Revolution zur Reichsgründung. Anbahnung neuer bzw. der Regenerierung der alten Bündnisse. Unmöglichkeit der Wiederherstellung der nordischen Allianz. Notwendigkeit der Sicherung eines zuverlässigen Vefensivsqsterns für Preußen durch Eingehen auswärtiger Bündnisse, wert eines russischen Bündnisses und der Freundschaft Preußens für Frankreich- Vorteile Preußens von einer derartigen Verbindung. Folgen einer Ablehnung der Werbung Napoleons um die Freundschaft Preußens. Aussicht auf eine sich alsdann bildende französisch-russische Allianz. Notwendigkeit der Belebung der Disposition Frankreichs für ein Bündnis. Voraussichtliche Folgen einer Frankreich entmutigenden Haltung Preußens. 18. Iftai 1857. Solange ein enges, auf gemeinsame politische Prinzipien begründetes Bündnis der drei östlichen Großmächte bestand, bildete dasselbe zugleich eine sichere Grundlage des Deutschen Bundes und fand in letzterem wiederum einen Zuwachs an Kräften. Mancher Verschiedenheit der Ansichten und Interessen ungeachtet, war unter diesem System das ostrheinische Europa zu einer Art von solidarischer Körperschaft vereinigt, welche gemeinschaftlich eine defensive Frontstellung nach Westen hin einnahm, um von allen Gliedern die (Befahren abzuhalten, mit denen sie von französischen Revolutionen und (Eroberungsgelüsten bedroht sein konnten. Diese Verbindung war so stark, und besonders im vergleich mit Frankreich allein so augenscheinlich übermächtig, daß ihre Mitglieder in derselben eine ziemlich sichere Assekuranz1 des eigenen Besitzstandes fanden. Huch die auf der töeftgrenze am meisten exponierten deutschen Fürsten konnten mit großer Wahrscheinlichkeit darauf rechnen, daß ein französischer Angriff auf sie unterbleiben oder von der vereinten Macht der heiligen Allianz überwunden und die etwa bewiesene Untreue in letzterem Falle ihre Strafe finden werde. (Es war daher anzunehmen, daß sie auch unter anfänglichen Unglücksfällen treu bleiben, daß auch für Kriegszeiten die Bundesakte sich als eine Wahrheit, die Bundesarmee sich als eine Realität bewähren würde.

10. Von der Restauration zur Reichsgründung - S. 125

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Bismarck: Eigenhändiges Memoire, betr. Preußens Politik. 125 Für Preußen hätte die Stellung zu dieser Allianz, wenn wir ehrgeizige Pläne hätten, ihr Unbequemes gehabt. Die enge Verbindung mit den beiden größeren Kaiserreichen, die unter sich mehr Analogie der inneren Zustände und Regierungsgrundsätze hatten als mit uns, gestattete uns keine freie Bewegung auf dem Gebiete europäischer Politik. Aber die Sicherheit friedlicher Existenz hatte auch für uns ihren wert, und unter dem Schutze derselben gewannen wir, vermöge der Gleichartigkeit der Zustände und Interessen, in Deutschland einen Einfluß, welchen uns Österreich entweder aus Rücksichten auf seine innere Politik nicht streitig machen Konnte oder welchen es uns stillschweigend gegen gelegentliche Unterstützung seiner Ansichten bet den Kabinetten der anderen Großmächte überließ. Der Deutsche Bund war also eine Einrichtung, auf deren Hilfe wir für den Krieg einigermaßen zählen konnten, und dessen von Österreich nicht begünstigte Entwicklung im Frieden mehr für als gegen uns lief. Es kommt hier nicht darauf an, ob die Auflösung der heiligen Allianz mehr die Schuld Rußlands oder Österreichs ist, sondern nur auf die Tatsache, daß dieses Bündnis nicht mehr besteht. Es ist keine Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß, wenn heute französische Heere in Deutschland einfielen, russische sich beeilen würden, ihnen mit uns entgegen zu rücken; es ist nicht einmal anzunehmen, daß Österreich alsdann seine Ostgrenzen entblößen und sich mit seiner ganzen Rlacht dem westlichen Feinde würde entgegenwerfen können. Es würde außerdem zweifelhaft bleiben, ob zwischen Preußen und Österreich derjenige Grad von vertrauen und gegenseitiger Hingebung, welcher allein ihrem Bündnisse einheitliche (Energie und Bürgschaften des (Erfolges geben könnte, sich in der Schnelligkeit herstellen ließe. Deshalb ist in Deutschland, und besonders bei den einem französischen Angriff in erster Linie exponierten Bundesfürsten, der Glaube an einen schließlich für Frankreich ungünstigen Ausgang
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